Wohnareal Neustadtstrasse

Wohnbauten Neustadtstrasse, Rorschach

 
 

Projektbeschreibung

Der fast dreieckige Perimeter spannt sich in einer sehr heterogenen Umgebung auf. Südlich angrenzend an das Baugebiet befinden sich in unmittelbarer Nähe eine Bahntrasse mit den dahinter liegenden Hochhäusern im Stadtwald, welche einen markanten Hochpunkt im Städtebau darstellen. Im Gegensatz hierzu befinden sich im Norden, Osten und Westen überwiegend klassische, historische Mehrfamilienhäuser.

Das «Entwicklungskonzept Neustadt» sieht auf den Parzellen vier Punktbauten in Form von Mehrfamilienhäusern vor. Östlich zur Reitbahnstrasse hin schliesst ein 3- bis 7-geschossiger Längsbau das städtebauliche Gesamtbild ab. Er setzt gezielt einen Akzent im Quartier und bietet den Wohnungen eine weite Sicht auf den See. Die städtebauliche Setzung basiert auf dem Leitplan «Entwicklungskonzept Neustadt» und wird weiter ausformuliert und präzisiert. So entsteht durch die sensible Umverteilung der Baumassen eine klare Rhythmik und sanfte Silhouette, die der Neustadtstraße eine abwechslungsreiche und doch ruhige Fassung geben.

Ziel des Entwurfes ist es, das Thema der Stadtvilla zeitgenössisch zu interpretieren und ein differenziertes Angebot an funktionalen, räumlich attraktiven und hochwertig ausgestatteten Familienwohnungen zu schaffen. Der gewünschte Wohnungsmix aus 2.5, 3.5 und 4.5-Zimmerwohnungen wird geschossweise und in Regelgeschosstypologien organisiert. Entsprechend den klassischen städtischen Gebäuden werden alle Neubauten durch einen durchlaufenden Gebäudesockel gegliedert, der als gestalterische Klammer im Sinne der Ensemblebildung dient. Die Sockelgeschosse erhalten eine robuste Oberfläche in Sichtbeton und können so elegant die Terrainverläufe aufnehmen. Im Kontrast dazu werden die Obergeschosse einheitlich gestaltet und durch horizontale Brüche in Form von Gesimsen gegliedert. Die Gebäudehüllen werden rhythmisch gegliedert und durch Erker, Loggien und Balkone gleichmäßig gestaffelt. Trotz der Regelhaftigkeit entstehen spannungsvolle Raumsituationen, die dem Ensemble einen hohen Wiedererkennungswert verleihen und zur Adressbildung beitragen. 

Die Neubauvolumen werden als Holz-Beton Hybridbau ausgeführt. Alle Punktbauten thronen auf einem aus Beton materialisierten Sockelgeschoss. Die erdberührten Untergeschosse werden aus einem niederfesten Recyclingbeton mit CO2 reduziertem Zement materialisiert. In Anbetracht der ungerichteten Grundrisse werden die Decken als Brettsperrholzdecke ausgeführt. In Kombination mit einer darauf liegenden Schüttung, bietet sie die Vorteile eines relativ schlanken Aufbaus und der atmosphärischen Holzuntersicht in den Innenräumen. Die Loggien und Balkone können in demselben System einfach angehängt werden ohne Wärmebrücken zu generieren. Durch die extrem schlanken Deckenpakete kann das Gartengeschoss, welches baurechtlich als anrechenbares Untergeschoss gilt, überhoch ausgeführt werden.

 

Projektbilder

 
 

Projektdaten

Studienauftrag, 1. Rang
Auftraggeber: I+R Wohnbau AG
Visualisierung: k18