ewz‐Unterwerk Oerlikon
Neubau ewz Unterwerk und Netzstützpunkt Oerlikon
Projektbeschreibung
Das ewz Areal an der Binzmühlestrasse befindet sich inmitten eines der größten innerstädtischen Stadtumbaugebiete der Schweiz. Um zukünftige bauliche Potentiale zu erhalten, wurde das neue Unterwerk inklusive Transformatoren, Schaltanlagen und der dazugehörigen Infrastruktur kompakt und flächensparend unter die Erde verlegt.
Der „Guckkasten“ – ein Schaufenster in die unterirdische Welt der Hochspannung – macht die Technologie der elektrischen Energieversorgung für die Öffentlichkeit erlebbar. Im Zentrum steht hierbei der 12m hohe Raum für die 150kV Hochspannungsschaltanlage, der durch eine Installation des Schweizer Künstlers Yves Netzhammer inszeniert wurde.
Er verkleidet die begrenzenden Wände des Guckkastens mit einer multimedialen Spiegelinstallation, in der Betrachter und elektrotechnische Anlagen in einer scheinbar ins Unendliche gespiegelten Szene verschmelzen. Zwischen Haupteingang und Guckkasten spannt sich ein unterirdischer Ausstellungsweg entlang von Transformatoren und Rohrblöcken auf. Einmal hinab getaucht, wandern die Besucher entlang des diffus grün leuchtenden, 8 Meter hohen Transformatorganges, dessen massive perforierten Betonwände Einblicke in Trafozellen und Schalträume schaffen. Das dem Unterwerk aufgesetzte zweigeschossige Werkhofgebäude dient den Monteuren des ewz als Stützpunkt für ihre Montage- und Servicearbeiten am elektrischen Verteilnetz in der Stadt. Während der Nacht erscheint der Netzstützpunkt als geschlossener, dunkler Monolith.
Zu Beginn des Arbeitstages jedoch öffnet sich das Gebäude wie ein gewaltiger Werkzeugkasten. Große Teile der schiefergrauen Zinkfassade falten aus der Gebäudehülle heraus und erweitern den Arbeitsbereich des Stützpunktes in das umgebende Gelände.
Die horizontal faltenden Elemente bilden im Erdgeschoss großflächige Tore zur Fahrzeugeinstellhalle. Im Obergeschoss dienen sie als Sonnenschutzläden für die Büroräume des Netzstützpunkts. Mit fließenden Bewegungen wandelt sich der Eindruck des Gebäudes im Rhythmus der Tagesabläufe und macht die Arbeitsprozesse in und um den Stützpunkt für die Stadt sichtbar.
Projektbilder
Pläne
Projektdaten
öffentliche Ausschreibung, 1. Preis
Auftraggeber: ewz Zürich
Nettonutzfläche: 3140 m²
Fertigstellung: 8/2015
Partner: Pöyry Schweiz AG
Kunst und Bau: Yves Netzhammer
Fotos: Roger Frei